Essen ohne Strom oder Gas zuzubereiten ist in unseren industrialisierten Ländern undenkbar. Es ist aber alltägliche Gewohnheit in anderen Teilen der Welt. Auf offenem Feuer zu kochen ist nicht umweltfreundlich, doch es ist unvermeidlich, solange andere Energiequellen nicht zur Verfügung stehen. Manche Nahrungsmittel kann man außerdem nur gekocht essen, wie etwa Soja, Bohnen, Kichererbsen oder Linsen. Genau diese Nahrungsmittel sind eine wichtige Eiweißquelle für jene Menschen, die nur begrenzten Zugang zu tierischen Produkten wie Milch oder Fleisch haben. Sie enthalten Lektine, also zuckerbindende Eiweißstoffe, die den Sauerstofftransport im Blut behindern. Außerdem enthalten sie Inhaltsstoffe, die das Verdauungssystem angreifen und Durchfall oder Erbrechen auslösen können. Um diese Stoffe unschädlich zu machen, muss man sie erhitzen. Kochen ist auch wichtig für die Sicherheit des Essens. Das trifft besonders auf Fisch und Fleisch zu – und dies umso mehr, wenn man sie vorher nicht kühlen kann, weil kein elektrischer Strom vorhanden ist.
In vielen Ländern ist Holz die einzige Energiequelle fürs Kochen. Das beschleunigt die Vernichtung von Wäldern und schädigt die Natur und die Menschen. Deswegen sind nachhaltige Kochmethoden angesichts der schnell wachsenden Bevölkerung in vielen Regionen der Welt erforderlich. Die Verfügbarkeit neuer Technologien ist aber unglücklicherweise gerade in solchen Gegenden und entlegenen Gebieten erschwert, weil es an Zugangsmöglichkeiten zu Bildung fehlt.